Ab dem 1. Februar 2025 gelten in Deutschland neue, strengere Anforderungen für den Betrieb von Photovoltaikanlagen (PV). Der Betrieb ist nur noch zulässig, wenn die entsprechenden Einheiten- und Komponentenzertifikate im Zentralen Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) erfasst sind. Die Einführung dieser Regelung soll die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversorgung der Zukunft stärken.
ZEREZ ist eine digitale Plattform, die von der Fördergesellschaft Windenergie und andere Dezentrale Energien (FGW) betrieben wird. Das Register dokumentiert zentral und digital die elektrotechnischen Eigenschaften von Erzeugungseinheiten und Komponenten.
Die Änderungen durch die Elektrotechnische-Eigenschaften-Nachweis-Verordnung (NELEV) bringen wesentliche Neuerungen für alle Akteure im Bereich erneuerbarer Energien:
Die Anlagenhersteller der PV-Komponenten müssen alle Zertifikate für Komponenten wie Wechselrichter oder Batteriespeicher im ZEREZ hinterlegen. Dies gilt für alle Spannungsebenen und alle Typen von Erzeugungseinheiten.
Die Netzbetreiber dürfen ab Februar 2025 nur noch auf die Daten im ZEREZ zugreifen. Es ist ihnen untersagt, alternative Nachweiswege zu verwenden.
Diese müssen im Betriebserlaubnisverfahren die ZEREZ-ID der eingesetzten Komponenten nachweisen. Ohne gültige Eintragung im ZEREZ ist ein Netzanschluss nicht möglich.
Privatanlagen: Wechselrichter im Niederspannungsnetz müssen zertifiziert und im ZEREZ registriert sein. Größere Anlagen: Ab einer Einspeiseleistung von 270 Kilowatt ist ein vollständiges Anlagenzertifikat erforderlich.
Batteriespeicher, Blockheizkraftwerke und ähnliche Anlagen benötigen ebenfalls ein Einheitenzertifikat.
Niederspannungsebene: Zertifizierung des Wechselrichters ausreichend. Mittlere und höhere Spannungsebenen: Zusätzliche Anforderungen, z. B. für Schutz- und Regelungskomponenten.
Anlagenbetreiber müssen über das Online-Portal der Bundesnetzagentur folgende Daten eintragen:
Ab Februar 2025 bringt die Einführung des zentralen Registers ZEREZ eine grundlegende Veränderung im Zertifizierungsprozess von Photovoltaikanlagen und anderen Stromerzeugungssystemen mit sich. Durch die zentrale und digitale Erfassung von Einheiten- und Komponentenzertifikaten wird die Nachweisführung erheblich vereinfacht und der Verwaltungsaufwand reduziert. Netzbetreiber, Hersteller und Anlagenbetreiber profitieren von einer effizienteren und sichereren Überprüfung der Netzkonformität.
Für Betreiber von PV-Anlagen ist es entscheidend, sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Ohne die Registrierung der relevanten Komponenten im ZEREZ ist ein Netzanschluss nach dem Stichtag nicht mehr möglich. Insbesondere bei der Planung neuer Anlagen sollten die ZEREZ-Pflichten fest eingeplant werden, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden. Erfahrene Installateure können hierbei unterstützen und den Übergang erleichtern.
Die Digitalisierung und Zentralisierung des Zertifizierungsprozesses stärkt nicht nur die Transparenz, sondern auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit der deutschen Energieversorgung – ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende. Wir beraten Sie gerne bei der Planung ihrer PV-Anlage im Industriekontext.