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Zeit für Klimaschutz – so reduzieren Sie Scope 2 Emissionen

Geschrieben von OHoE Team | 03. August 2022

Weniger Treibhausgase zu emittieren ist mehr als nur ein hehres Ziel. Es hilft, die Erderwärmung zu begrenzen und damit unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Für Unternehmen ist es auch wirtschaftlich lebensnotwendig, denn:

  • Erstens werden Umweltgesetze strenger und Abgase teurer oder gänzlich verboten.

  • Zweitens verteuert sich die Energieerzeugung enorm. Um bei steigenden Energiepreisen wettbewerbsfähig bleiben zu können, muss Ihr Unternehmen seinen Verbrauch reduzieren und energieeffizienter arbeiten.

Die Gründe für die Verteuerung sind vielfältig. Die Kohleverstromung soll enden, Atomstrom ebenso. Öl und besonders Gas werden knapper und teurer – nicht zuletzt wegen des Ukraine-Krieges und einem möglichen Ende russischer Lieferungen. Bis die gesamte Energieerzeugung auf ökologisch umgestellt ist, liegen noch gewaltige Investitionen vor unserem Land. Scope 2 ist nur ein Bereich, in dem sich Energie einsparen und Emissionen senken lassen. Aber jeder „Scope“ zählt!

Was ist eine Scope 2 Emission?

Wenden wir uns erstmal dem Begriff „Scope“ zu. Er bedeutet Geltungsbereich. Die Einteilung in Scopes – von Scope 1 bis 3 – ist im Greenhouse Gas Protocol, kurz GHG Protocol, festgelegt. Dieses wiederum basiert auf dem Kyoto-Protokoll von 1997. Mit ihm hatte die internationale Gemeinschaft verbindliche Ziele für den Klimaschutz vereinbart.

Grundgedanke des GHG Protocol ist es, dass zwischen allen Teilnehmern einer Wertschöpfungskette eine enge Verflechtung besteht. So hat jeder seinen Anteil auch an den Gesamt-Emissionen: vom Rohstofflieferanten über den Produzenten bis zum Endabnehmer und Entsorger eines Produktes.

Das GHG Protocol unterscheidet zunächst direkte und indirekte Emissionen:

  • Direkte Emissionen sind alle Treibhausgase, die im Unternehmen selbst freigesetzt werden

  • Indirekte Emissionen entstehen entlang der Liefer- oder Wertschöpfungskette – u.a. bei Partnern, Zulieferern und Abnehmern

Die weitere Unterscheidung geschieht durch die Einteilung in Scopes.

Welchen Geltungsbereich umfasst Scope 2 genau?

Scope 2 Emissionen umfassen alle indirekt erzeugten Treibhausgase aus Energien, die in Ihrem Unternehmen verbraucht, aber von außen bezogen werden. Beispiele:

  • Eingekaufter Strom vom Stromversorger

  • Fernwärme, Fernkälte und Wasser vom Versorgungsunternehmen

  • Geschäftsreisen, die nicht mit firmeneigenen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, wie Mietwagen-, Bahn- oder Linienflug-Reisen

Nicht Ihr Unternehmen „bläst“ diese Abgase selbst in die Atmosphäre. Sie sind aber mit Ihren Prozessen verbunden.

Was sind Scope 1 und 3?

  • Scope 1 steht für die direkten Emissionen Ihres Unternehmens. Hierzu zählen Abgase aus der Produktion, aus selbst erzeugter Energie wie Heizkraftwerk oder Dampfturbinen oder aus dem Fuhrpark. Auch flüchtige Gase aus stationären und mobilen Anlagen gehören zu Scope 1.
  • Scope 3 schließlich bezeichnet jene Treibhausgase, die durch den vor- und nachgelagerten Teilnehmern der Lieferkette entstehen.

Vorgelagert sind zum Beispiel der Einkauf von Rohstoffen, Rohwaren und Verbrauchsmaterialien samt Abfall und dessen Entsorgung. Auch gemietete oder geleaste Anlagen zählen zu den vorgelagerten Posten. Nachgelagert heißt u.a. Versand zum Abnehmer, Nutzung des Produktes und schließlich Entsorgung.

Welche Auswirkungen hat der Scope 2?

Scope 2 Emissionen sind Treibhausgas- oder kurz THG Emissionen und tragen zu Klimawandel und Erderwärmung bei. Zwar sind Schwankungen des Klimas mit kälteren und wärmeren Perioden natürlich. Sie treten im Laufe der Jahrhunderte immer wieder auf. So erwärmte sich das Klima zum Beginn des Mittelalters gegenüber der Antike. Im 14. Jahrhundert fand eine Abkühlung statt. Es entstand „unser“ Klima der Neuzeit.

Seit Beginn der Industrialisierung aber haben Abgase in nie gekanntem Ausmaß die natürlichen Prozesse beschleunigt. Die Veränderung ist stärker als jene der Klimawandel der vergangenen Jahrtausende. Wir blasen Treibhausgase in die Atmosphäre. Diese absorbieren die Strahlung der Sonne und verhindern, dass Wärme von der Erde ins Weltall entweicht. So entsteht eine Art Isolationsdecke: der sogenannte Treibhauseffekt.

Im Pariser Abkommen für Klimaschutz wurde festgelegt, dass der Temperaturanstieg bis 2050 um maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber den vorindustriellen Werten begrenzt werden soll. Scope 2 zu reduzieren, ist ein Baustein dieser Strategie.

Scope 2 – Für wen gilt dieser?

Kein Unternehmen steht am Anfang seiner Wertschöpfungskette. Jede Firma bezieht Produkte oder Leistungen, die sie weiterverarbeitet. Als indirekte Emissionen fallen Scope 2 Abgase in großen Mengen in Betrieben des energieintensiven verarbeitenden Gewerbes an. Sprich, in der Industrie. Die Unternehmen beziehen Strom, Fernwärme, Fernkälte oder Gas von Versorgern, die ihrerseits dabei Treibhausgase ausstoßen. Gleiches gilt für eingekaufte Rohstoffe oder Rohmaterialien von Lieferanten und deren Transport samt entstehender Transportabfälle wie Verpackungsmaterialien.

Zu den Scope 2-Emissionen gehören auch jene, die durch Geschäftsreisen entstehen, die nicht mit dem eigenen Fuhrpark durchgeführt werden. Vom Leihwagen über den öffentlichen Nahverkehr bis hin zu Flug oder Bahnreisen: alles erzeugt Abgase. Stark emittierende Branchen sind unter anderem der Maschinenbau, die Autoindustrie oder die Baustoffherstellung. Zu den größten Emittenten zählen Betriebe der chemischen Industrie, zumal deren Prozesse besonders energieintensiv sind und ihre Produkte häufig klimaschädliche Gase ausstoßen.

Welchen Nutzen haben betroffene Unternehmen von einem Scope 2?

Der Begriff Nutzen in Bezug auf Scope 2 Emissionen ist euphemistisch, wenn nicht falsch. Niemand hat einen Nutzen von Treibhausgasen. Einziger Vorteil ist: Die THG-Ausstöße sind mess- und kalkulierbar. Und wer ihre Quellen und Mengen identifiziert hat, kann Strategien entwickeln und Maßnahmen einleiten. Das Ziel kann nur heißen: Runter mit den Emissionen. Aus Umweltgründen, aus Kostengründen – und um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

Wie kann man auf indirekte Emissionen reagieren?

Zuerst heißt es: Scope 2-Emissionen messen. Beim Energiebezug ist es am einfachsten: Hier kann Messtechnik am Eingang etwa von Strom oder Gas eingesetzt werden. Weitere Anhaltspunkte bietet Ihre Buchhaltung. Wie viel Strom, Heizöl oder Gas wurde geliefert? Welche Mengen an Rohmaterial, Waren oder Verbrauchsgüter hat das Unternehmen eingekauft? Wie viel Verpackungsmüll ist entstanden? Welche Benzinrechnungen fielen im Fuhrpark an, zum Beispiel beim Außendienst oder bei den Gabelstaplern?

Sind diese Verbrauchszahlen bekannt, können die Scope 2-Emissionen berechnet werden. Das GHG Protocol bietet für alle Bereiche sogenannte Emissionsfaktoren. Verknüpfen Sie diese mit den Verbräuchen und Mengen, erhalten Sie als Ergebnis einen Wert namens CO₂-Äquivalente pro Kilowattstunde, Liter, Kubikmeter oder Produktionsmenge. Dies sind Ihre Scope 2 Emissions-Werte.

Übrigens können Sie mit den Richtlinien aus dem GHG Protocol auch Ihren Karbon-Fußabdruck errechnen – den Corporate Carbon Footprint. Er beinhaltet alle direkten und indirekten CO₂-Emissionen, also auch jene der Scopes 1 und 3. Haben Sie Quellen und Zahlen erkannt, steigen Sie auf umweltfreundlichere Anbieter um, wo immer möglich. Beziehen Sie zum Beispiel Ökostrom. Nutzen Sie E-Autos als Mietwagen sowie klimaneutrale Angebote.

Wie kann OHOE Ihr Unternehmen unterstützen?

Mit OHOE eruieren Sie maßgeschneiderte Lösungen für Ihr Unternehmen. Ein Stichwort heißt hier Dekarbonisierung – also Kohle und Öl als Energieträger ersetzen oder minimieren. Wir analysieren Ihre Prozesse und deren Verbrauch an fossilen Brennstoffen. Danach implementieren wir neue, verbrauchsärmere Anlagen. Dies geschieht parallel zum laufenden Betrieb und finanziert sich durch die Einsparungen.

Unser Haus hat eine Schwarmintelligenz-Software entwickelt. Über diese Plattform beziehen Sie Ihre Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und weitere Partner mit ein. So kann jeder in seinem Arbeitsbereich mögliche Fehlerquellen eruieren und Verbesserungsvorschläge einbringen.

Nutzen Sie weitere Dienstleistungen unseres Hauses für ganzheitlichen Klimaschutz. Senken Sie damit vor allem Ihre direkten Scope 1-Emissionen. Ein Beispiel ist unser Licht-als-Service-Paket. Dabei nehmen wir die Beleuchtung in Büros und Hallen unter die Lupe und implementieren neueste, sparsamste Lösungen. Senken Sie Ihre Licht-Stromkosten um bis zu 80 Prozent und die Kohlendioxid-Emissionen um über 70 Prozent. Sprechen Sie uns an!