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Die Bedeutung von CBAM für Importeure und Exporteure von Stahl, Eisen und Aluminium

Geschrieben von OHoE Team | 27. Januar 2025

Der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) ist die erste CO₂-Grenzsteuer weltweit und wurde von der EU ins Leben gerufen, um Emissionen gezielt zu senken. CBAM konzentriert sich auf das Problem des sogenannten „Carbon Leakage“ oder Offshore-Emissionen. Dieses Phänomen tritt auf, wenn Unternehmen ihre Produktion in Länder verlagern, die niedrigere Emissionsstandards haben, was häufig zu einem Anstieg der Gesamtemissionen führt. CBAM zielt darauf ab, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, indem die Emissionen von importierten Gütern mit denen von EU-Produkten gleichgesetzt werden. Dadurch wird die Bepreisung von CO₂-Emissionen zu einem konkreten Risiko für Unternehmen, die gezwungen werden, aktiv zu handeln, um Kosten zu vermeiden. Die Maßnahmen sollen auch die internationale Zusammenarbeit im Klimaschutz fördern und CO₂-Verlagerungen aus dem EU-Emissionshandelssystem verhindern.

Auswirkungen auf Unternehmen

  • Berichterstattungspflichten: Ab 1. Oktober 2023 müssen Unternehmen, die in die EU importieren, die Menge der importierten Produkte und die enthaltenen Emissionen quartalsweise dokumentieren. Dies umfasst sowohl direkte als auch indirekte Emissionen.
  • Finanzielle Belastungen: Ab 1. Januar 2026 sind Unternehmen verpflichtet, CBAM-Zertifikate zu erwerben, um „eingebettete“ Emissionen zu decken. Falls bereits im Produktionsland ein CO₂-Preis gezahlt wurde, könnte dies den CBAM-Tarif senken.
  • Zulieferer-Datenanforderungen: Unternehmen müssen mit ihren Zulieferern zusammenarbeiten, um detaillierte Emissionsdaten zu erhalten, die für die Berechnung der zu zahlenden Zertifikate erforderlich sind.
  • Wettbewerbsvorteile für emissionsarme Produkte: Unternehmen, die emissionsarme Produkte anbieten, sind im Markt im Vorteil, da die Nachfrage nach solchen Produkten steigen könnte.

Vorbereitungsmaßnahmen für Unternehmen

Obwohl die vollständige Implementierung von CBAM bis 2026 dauert, können Unternehmen bereits jetzt Maßnahmen ergreifen:

  • Szenarioanalysen durchführen: Unternehmen sollten die potenziellen Emissionen und finanziellen Belastungen ihrer CBAM-pflichtigen Importe analysieren.
  • Zusammenarbeit mit Zulieferern: Aktive Partnerschaften zur Erfassung der notwendigen Emissionsdaten müssen etabliert werden.
  • Einbeziehungs von Klimarisikomanagement: Der Austausch mit Experten innerhalb des Unternehmens kann helfen, die Auswirkungen von CBAM zu kalkulieren.
  • Registrierung und Compliance: Unternehmen sollten sich bei den zuständigen Aufsichtsbehörden für Importe registrieren.
  • Systeme zur Datenerfassung einrichten: Es ist wichtig, interne Prozesse zur Erfassung von Emissionsdaten aufzubauen.

Fazit

CBAM stellt Unternehmen vor Herausforderungen, eröffnet jedoch auch Chancen, sich nachhaltig zu positionieren und wettbewerbsfähiger zu werden. Durch proaktive Maßnahmen können Unternehmen die Auswirkungen von CBAM effektiv steuern und sich jetzt schon resilienter aufstellen.